Orientierungsmechanismen



Sonnenkompass:

Die Sonne wird als Richtgröße bei der Orientierung verwendet. Dies wurde durch einen Spiegelversuch mit gekäfigten Staren bewiesen. Durch einen Spiegel wurde die Einfallsrichtung der Sonne verändert, und die Vögel änderten ihre Richtungspräferenzen daraufhin entsprechend. Die Größe bei der Sonnenorientierung ist der Azimut und nicht die Sonnenstandshöhe. Der Sonnenkompass ist bei vielen Vögeln angeboren, aber es bedarf auch einem prägungsähnlichen Lernvorgang in einer sensiblen Phase, bei dem der Jahresgang und Tagesgang der Sonne, sowie der Azimut mit Hilfe der inneren Uhr verrechnet werden muss.

Man muss beachten, dass zur endgültigen Navigation und Orientierung der Vögel meist eine Kombination der hier angegebenen Beispiele verwendet wird.


Magnetkompass:

Vögel verwenden zur Orientierung außerdem den Neigungswinkel der Feldlinien zwischen magnetischem Nord- und Südpol. Es ist eine Unterscheidung zwischen polwärts und äquatorwärts möglich. Der Magnetkompass, mit Unterstützung der Vektornavigation und eines Zeitprogramms, könnte das Erreichen von Ruhezielen ermöglichen. Eine weitere Hypothese ist die Magnetfeldnavigation: Es wurde mehrfach postuliert, dass Vögel sich mit Hilfe einer inneren Gradientenkarte orientieren können, wenn sich mindestens zwei physikalische Größen über die Erdoberfläche quantitativ verändern. Dieses Gradientennetz können Vögel als Navigationskarte verwenden, wenn jeder Punkt der Erdoberfläche durch bestimmte Größen der beiden Gradienten festgelegt ist.

Man muss beachten, dass zur endgültigen Navigation und Orientierung der Vögel meist eine Kombination der hier angegebenen Beispiele verwendet wird.


Sternenkompass:

Zum Großteil nachtziehende Vögel orientieren sich anhand der scheinbaren Rotation des Nachthimmels und des Sternbilds um den Polarstern. Die anderen Sternbilder sind bei der Orientierung unerheblich.

Man muss beachten, dass zur endgültigen Navigation und Orientierung der Vögel meist eine Kombination der hier angegebenen Beispiele verwendet wird.


Vektornavigationshypothese:

Die Hypothese beruht darauf, dass unerfahrene Jungvögel ihr Ruheziel durch einen ererbten Vektor erreichen, der aus einem angeborenen Zug-Zeitprogramm und einer ererbten Sollrichtung besteht und dadurch eine Erbkoordination im Sinne von Konrad Lorenz (1950) darstellt. Solange das Zug-Zeitprogramm der Vögel "Ziehen" bewirkt, wandern sie auf diesem Vektor, und befinden sich nach dessen Ablauf "automatisch" im populationsspezifischen Winterquartier. Nachgewiesen wurde ein solcher Vektor durch einen Versetzungsversuch mit jungen Staren. Sie folgten ihrem Zugvektor ohne die Versetzung zu verrechnen und zogen parallel verschoben zu ihrer populationsspezifischen Zugroute.

Man muss beachten, dass zur endgültigen Navigation und Orientierung der Vögel meist eine Kombination der hier angegebenen Beispiele verwendet wird.